Im Rahmen des BlogSprints (Was ist ein BlogSprint?), den @dieGoerelebt von der .NetzFaktorei ins Leben gerufen hat, bloggen heute einige Teilnehmer zum Thema „Kollaboratives Arbeiten“ (Collaborative Online Content Production) zeitgleich an unterschiedlichen Artikeln.Vier Fernstudierende (Katja, Anja, Heike und ich) des Social Media Manager Fernkurses des ILS, Teil der sogenannten #SoMMClique, setzen sich damit auseinander, welche Tools und Prozesse für das gemeinsame Lernen in der Gruppe geeignet sind.In meinem Part möchte ich Skype untersuchen und erörtern, ob Skype sich für das gemeinsame Lernen und Erstellen von Content eignet.
Einführung in Skype
Skype ist eine kostenlose VoiP-Software von Microsoft, die es für die Betriebsysteme Mac OS X, Windows und Linux gibt. Während Skype zu Beginn für die alternative Telefonie genutzt wurde, hat die Software inzwischen auch eine Videochat-Funktion. Dateien können zudem auch versendet werden.
Audiochat kann zwischen zwei, aber auch zwischen mehreren Personen stattfinden.
In der Grundversion ist der Videochat nur zwischen zwei Personen möglich. Gegen Aufpreis können bis zu zehn Personen gleichzeitig Video-Chatten, außerdem kann dann auch der Bildschirm der Beteiligten angezeigt werden.
Erste Erfahrungen
Im Rahmen meiner Ausbildung zur IT-Systemkauffrau hatte ich die ersten Berührungspunkte mit Skype in Verbindung mit Bildung. Vor den Klausuren lernten wir gemeinsam via Audiochat. Dinge, die wir mittels Sprache nur schwer übermitteln konnten, erläuterten wir im Textchat. So konnten wir uns gegenseitig abfragen, Lücken füllen und uns eventuelle vorbereitende Ausarbeitungen über die Datei-Funktion zusenden.
Schwierigkeiten der Kollaboration bei Fernstudierenden
Das Schwierige an der Gruppenarbeit bei Fernstudierenden ist, dass man sich zunächst kennen lernen muss. Schließlich hat man gewöhnlicherweise keine gemeinsamen Vorlesungen, jeder arbeitet an unterschiedlichen Lernheften und man trifft sich „offline“ nicht zum gemeinsamen Lernen. Einen detaillierteren Beitrag zum Thema Gruppenarbeiten befindet sich im Blog von Katja (Collaborative Online Content Production auf didamedia.de).
Jetzt ist es beim Kurs zum Social Media Manager logischerweise so, dass man sich recht schnell über die diversen sozialen Netzwerke verbindet und so ins Gespräch kommt. Auf diese Weise ist bei Twitter die sogenannte #SoMMClique entstanden. In diesem Zusammenhang wurde Twitter für mich zum wirklichen Kommunikationsmedium (s. auch meinen Gastartikel auf NetzFaktorei.de). Auch Anja hat sich im Rahmen des Blogsprints damit auseinandergesetzt, wie Twitter sich für das kollaborative Arbeiten im Rahmen des Fernstudiums eignet. (BlogSprint: Ist Twitter für Gruppenarbeit einsetzbar auf NetLeben.de)
Skype als Option für das gemeinsame Fernstudieren
Ich stelle aber fest, dass ich keinen meiner #SoMM-Leute bei Skype habe. Wir haben bereits Google-Hangouts getestet, unterhalten uns bei Facebook und Twitter, Skype war aber nie eine Option.
Ist dieses gleichbedeutend damit, dass Skype für das Netzwerken oder gemeinsame Lernen nicht geeignet ist?
Ein Nachteil von Skype ist, dass die Funktion des Video-Gruppenchats kostenpflichtig ist. Da es kostenfreie Alternativen gibt, werden diese eher gewählt.
Wenn wir aber mal vom Preis, der mit ca. 4 € je Monat im bezahlbaren Rahmen liegt, absehen, oder uns ein Audiochat ausreicht, so stellt sich Skype schon als Option für das gemeinsame Arbeiten dar.Bei der Premium-Version kann über Videochat miteinander gesprochen werden, der Bildschirm kann den anderen Gruppenmitgliedern gezeigt werden. Verzichtet man auf die Premium-Version, so können nur Audiochats verwendet werden. Dokumente können auch beim kostenfreien Skype verschickt werden.
Für den Dateiaustausch eigenet sich aber Dropbox aus meiner Sicht besser, da diese Software Plattformunabhängig ist, man also nicht auf Skype beschränkt ist. Hierzu hat Heike im Rahmen des BlogSprints einen Artikel verfasst (Wenn Social-Media-ManagerInnen im Team arbeiten – in Echtzeit auf heisti.com).
Aber genau der Dateiaustausch ist der Punkt, warum sich Skype nur bedingt für kollaboratives Arbeiten eignet: Man kann an Dokumenten nur verschicken, nicht gleichzeitig bearbeiten. Bei der gemeinsamen Erstellung von Dokumenten kann entweder nur nacheinander gearbeitet werden oder die Zusammenführung unterschiedlicher Versionen kann zu Überschneidungen führen. Auch bauen die Inhalte möglicherweise nicht mehr aufeinander auf, wenn zeitgleich gearbeitet wird. Dieses erschwert das gemeinsame Arbeiten und wird beispielsweise durch Google-Hangouts wesentlich besser gelöst, da hier ein gleichzeitiges Arbeiten an Dokumenten möglich ist. Videochat ist hier ebenso wie das Anzeigen des eigenen Bildschirms kostenlos.
Fazit
Zusammenfassend stelle ich fest, dass Skype durchaus geeignet ist, um gemeinsam zu lernen. Man kann sich Lernstoff gegenseitig abfragen oder ihn sich erläutern.
Soabld es aber an die gemeinsame Erarbeitung von Inhalten geht, bei dem mehrere Mitglieder gleichzeitig beteiligt sind, gibt es andere Möglichkeiten, die besser geeignet sind.
Gerade für das Fernstudium zum Social Media Manager bieten sich andere Tools an, da die meisten eh in den Sozialen Netzwerken angemeldet sind und man sich hier kaum zum gemeinsamem Erarbeiten und Lernen vernetzt.
Aus meinen Erfahrungen heraus treffen sich die Fernstudierenden weniger, um gemeinsam an Inhalten der Lernhefte zu arbeiten, was ja auch schwierig ist wegen der zeitlichen Unterschiede in der Bearbeitung, sonern um allgemeine Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue soziale Medien kennen zu lernen und deren Funktionen auszuprobieren.
Sollte es zukünftig auch Gruppenarbeiten beim Fernkurs geben, so halte ich Google-Hangouts, PiratePad oder andere Software aus oben genannten Gründen für geeigneter.
13. Juli 2012 um 19:39
Ja, du hast Recht, klingt seltsam, hat sich aber als Ausdruck eingebürgert. Google das einfach mal…
13. Juli 2012 um 19:15
Kollaboratives Arbeiten heißt doch so viel wie zusammenarbeitendes Arbeiten. Seltsames Deutsch. Ist das ein üblicher Ausdruck in Arbeitswelt und Wissenschaft?
7. Juli 2012 um 13:10
In unterschiedlichen Teamkontexten habe ich schon andere Nutzungsformen von Skype erlebt: Das Nutzen des Gruppenchats für asynchrone Berichterstattung, kollegiale Beratung und Austausch. Wer online ist kann darauf antworten und diejenigen, die zu einem späteren Zeitpunkt online kommen, können die Diskussion nachverfolgen und gegebenenfalls ergänzen. In Sachen kollegialer Beratung wäre dies auch ein Einsatzszenario für Skype.
7. Juli 2012 um 12:47
Liebe Jasmin,
danke sehr, dass Du den ersten BlogSprint so aktiv mitgestaltet hast! Wirklich beeindruckend ist ja zudem, dass Ihr Vier dadurch – ohne es vorher zu ahnen – ein Paradebeispiel der kollaborativen Gruppenarbeit im rahmen des Social-Media-Fernstudiums vorgelegt habt. Ich würde dieses Szenario gern für weitere Überlegungen zum Vorbild nehmen, eine Gruppenarbeit im Rahmen der beim ILS so genannten Einsendeaufgaben einzureichen…
Aus meiner Sicht ist Skype, seit es Google+ Hangouts gibt, gnadenlos ins Hintertreffen gelangt. Früher häte ich eine Online-Veranstaltung wie den BlogSprint selbstverständlich mit Skype gerahmt und geformt, jetzt ist es ohne Frage ein Hangout – als Element des BlogSprnts auf jeden Fall noch ausbaufähig.
In einem gesonderten Artikel würde ich mir – evtl. sogar mit Dir gemeinsam in einem Piratepad – gern mal gedanken darüber machen, wie Hangouts noch besser für die Unterstützung der Kommunikations- und vor allem Produktionsprozesse im BlogSprnt genutzt werden können. Was meinst Du?
Kurzum: Das machen wir wieder, gelle? 😉
Auf bald
Dörte
7. Juli 2012 um 12:44
Wow, Jasmin. Dieser Blogsprint mit Euch war echt eine tolle Erfahrung! Ich kann Deine Erfahungen mit Skype teilen, und halte Google Hangouts ebenfalls für eine gelungene Alternative. Man darf ja nicht vergessen, dass es Google+ mit der Möglichkeit zu Hangouts noch gar nicht so lange gibt. Vorher war Skype einfach alternativlos und unschlagbar. Jetzt sieht die Sache schon ganz anders aus.