Eigentlich wollte ich euch ja noch die Bilder vom Robbie Williams Konzert nachreichen, aber jetzt gibt es erstmal diesen Beitrag, weil ich stocksauer bin. Seit Monaten habe ich mich auf diesen Abend gefreut. Ein Open Air Konzert in Köln, mit Cat Ballou, Kasalla, Bläck Fööss mit Buena Vista-Mitgliedern, Brings mit den Leningrad Cowboys… 

Doch es wurde eine absolute Enttäuschung. Fangen wir von vorne an: Eigentlich liegt die Location perfekt. Direkt am Rhein, Bahnhaltestelle unmittelbar am Veranstaltungsort, man hätte auch mit dem Auto anreisen könne, jedenfalls gab es in der Tiefgarage noch 100 freie Plätze als wir ankamen. Einlass sollte um 16 Uhr sein. Wir kamen um kurz vor 17 Uhr an der Bahnhaltestelle an. Wo war der Eingang? Wir hatten ca. einen Kilometer entfernt das Ende der Schlange gesehen. Gab es weiter vorne auch noch einen? Es gab keine Schilder, nichts, was auf den Eingang hinwies. Wir liefen also zurück und stellten uns in der Schlange an. Langsam aber sicher ging es auf 17.30 Uhr zu, zu diesem Zeitpunkt sollten Cat Ballou die Bühne betreten. Wir passierten eine Sperre. Hier wurde wohl nur gezählt, wie viele Menschen das Gelände betraten. Dann kam die zweite Schlange, wieder verging viel Zeit. Die Security prüfte Taschen (wie üblich), manche wurden abgetastet, andere nicht – ich kapier nach so vielen Konzerten und Eishockeyspielen immer noch nicht, nach welchen Kriterien die das entscheiden.

Musik am Pumpwerk Köln

Hier ein Foto, das euch zeigt, was wir vom Konzert sehen durften.

Endlich waren wir drinnen. Viel weiter nach vorne ging es aber auch nicht. Wir setzten uns auf eine Schräge am Rand, um wenigstens die Leinwand sehen zu können, denn die Bühne war viel zu weit entfernt. Über Freunde erfuhren wir, dass im Front of Stage Bereich niemand mehr reinkam (wir hatten Tickets für diesen Bereich). Gerade angekommen, fingen Cat Ballou mit ihrem Konzert an. 25 Minuten spielten sie, wir sahen es auf der Leinwand. Die Stimmung in diesem Bereich war mies, Ton und Bild zeitversetzt. Es wurden dann 30 Minuten Umbauzeit angekündigt. Wir hatten keine Lust mehr. Ein Konzert in schlechter Soundqualität auf der Leinwand angucken? Das konnten wir auch zu Hause, mit besserer Soundqualität…
Wir verließen das Gelände und setzten uns am Rand des Rheinauhafens auf eine Treppe. Das war einer von zwei Momenten, die eigentlich ganz lustig an diesem Abend waren. Wir durften die ganzen Menschen sehen, die wütend und mit Unverständnis das Gelände verließen – und es waren viele.

Wir beschlossen, uns die Bläck Fööss an der Bahnhaltestelle anzuhören. Nah dran, bessere Soundqualität, dachten wir. Und es war so. Wir konnten durch einen Zaun die Bühne sehen, der Sound war besser als hinten. Genau an dieser Stelle war auch der VIP-Eingang. Dort fragte ich, bei wem ich mich denn beschweren könne. Zum Glück stand dort ein Mensch, der wohl etwas zu sagen hatte. Er meinte, wir sollten uns an Köln Tickets wenden, damit wir unser Ticket wegen des geschlossenen Front of Stage-Bereiches anteilig erstattet bekämen. Ein paar Leute fragten ihn, ob man sich denn nicht jetzt den Rest des Konzerts wenigstens im VIP-Bereich ansehen könne. Wir hängten uns ran und durften dort rein, jedoch mussten wir versprechen, dass wir weder dort essen und trinken würden (das war für VIPS inklusive), noch bei Köln Ticket die Erstattung beantragen würden.

Das war der zweite lustige Moment. Wir saßen im VIP-Bereich zwischen all denen, die sich terilweise sehr besonders vorkamen und mehr mit essen, trinken und Smalltalk beschäftigt waren, als das Konzert zu sehen, aber: wir konnten die Bühne sehen. So ganz zufrieden waren wir aber auch hier mit der Situation nicht, weil auch jetzt keine Stimmung war, die hätten wir tatsächlich nur im vorderen Front of Stage-Bereich gehabt. Nach den Bläck Fööss gingen wir.

Unser Fazit: Dieses Gelände ist vielleicht für Public Viewing geeignet, für ein Konzert für tausend Menschen auch super, aber definitiv nicht für solche Massen. Die Technik war für die Größe des Geländes einfach falsch geplant, ein extra Eingang für den Front of Stage-Bereich und eine vorherige Planung desselben (wie kann man mehr Tickets dafür verkaufen, als reingehen?) ist eigentlich selbstverständlich. Mir wurde ein von den Bands bestimmt großartiges Konzert versaut, für das ich knapp 30 € bezahlt habe. Und das ist auch bei Beachtung des Ausflugs in den VIP-Bereich einfach nicht ok!

Wer auch noch die Meinung anderer lesen möchte: Die Facebookseite Musik am Pumpwerk hat jede Menge Rezensionen…

Wer von euch war auch da? Wie habt ihr das Konzert erlebt?

Hier dann doch noch ein paar Fotos vom Konzert der Bläck Fööss: