Nach vier Jahren führte uns unser Urlaub endlich mal wieder nach Baltrum. Wir hatten den Aufenthalt in den August gelegt, weil wir hofften, dass dann die Nordsee warm und das Wetter schön sein würde. Warm war die Nordsee, aber das Wetter war nur in der ersten Woche unseres 10-tägigen Baltrum-Reise wirklich schön.

Als erfahrene Baltrum-Urlauber reisten wir mit einem zeitlichen Puffer nach Neßmersiel an, da die Abgabe des Autos normalerweise ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt. Da Baltrum autofrei ist (mit Ausnahme von Feuerwehr, Polizei und Fahrzeugen für den Dünen-Schutz), wird das Auto für die Zeit des Aufenthaltes von einem Park-Service angenommen und je nach gewähltem Tarif auf einem Parkplatz, einem Carport oder einer Garage untergebracht (hier am besten schon vor dem Urlaub reservieren, genauso, falls ihr einen Strandkorb auf Baltrum wollt). Die Abgabe des Autos ging dieses Mal recht schnell und auch das Gepäck konnten wir sofort in den Containern für die Baltrumfähre unterbringen, sodass noch ein bisschen Zeit blieb, um in Ruhe im Hafenrestaurant noch etwas zu essen.

Durch das Essen waren wir dann jedoch so spät auf der Fähre, dass wir leider nur drinnen einen Platz bekamen, jedoch auf der richtigen Seite, sodass ich die Seehunde und Kegelrobben auf der Sandbank von Norderney fotografieren konnte. Hier ein kleiner Rat an alle, die das erste Mal nach Baltrum fahren: Unbedingt auf der Hinfahrt Backbord (also links) einen Platz suchen (auf der Rückfahrt entsprechend Steuerbord), damit ihr die Seehunde und Kegelrobben beobachten könnt! Die Fähre fährt übrigens gezeitenabhängig, also vorher dringend informieren, wann sie übersetzt.

Im Baltrumer Hafen wurde unser Gepäck von einem Mitarbeiter unseres Vermieters abgeholt und bis vor die Ferienwohnung gebracht. Nicht jede Unterkunft bietet diesen Service. Jedoch stellt auf Baltrum jede eine Handwippe zur Verfügung, mit der man dann selbst das Gepäck ziehen kann. Baltrum ist aufgeteilt in drei Siedlungsbereiche, das Westdorf, das Ostdorf und das Alte Ostdorf. Vom Hafen ist es ein kurzer Spaziergang ins Westdorf, zum Ostdorf ist es ein bisschen weiter. Unsere Ferienwohnung hatte alles, was man so braucht, deshalb gehe ich nicht näher darauf ein.

Einkaufen kann man auf Baltrum in mehreren Supermärkten (ich meine, es seien zwei im West- und einer im Ostdorf), dazu gibt es den tollen Stadtlander (immer wieder ein Erlebnis, was die in diesem kleinen Laden unterbringen) und ein paar kleinere Geschäfte und Boutiquen. Wenn man richtig shoppen möchte, ist man jedoch auf Baltrum falsch.

Fortbewegungsmittel Nummer eins sind die Füße. Warenlieferungen, Post, Müllabfuhr – all das wird auf Baltrum mit Pferden geregelt. Obwohl das Mitbringen von Fahrrädern auf die Insel eigentlich nicht gewünscht ist, hat das leider zugenommen, was mich immer mal wieder störte. Früher waren wirklich nur die Einheimischen auf Fahrrädern unterwegs.

In der ersten Woche hatten wir eigentlich ganz schönes Wetter. Die Sonne schien viel, heiß war es jedoch nicht. Es reichte aber, um ein paar Mal in der Nordsee baden zu gehen, die eine Temperatur von 20 Grad hatte. Durch die Nachwirkungen von Sturmtief BERTHA gab es hohe Wellen, es machte also richtig viel Spaß! Mit der Kurkarte hätten wir täglich auch für 2 Stunden im Hallenbad schwimmen gehen können, jedoch ist das Schwimmbad nicht sehr groß und war vor allem in der zweiten sehr verregneten Woche sehr voll.

Bei schönem Wetter haben wir die große Aussichtsdüne besucht. Von dort hat man einen tollen Überblick über die Dünenlandschaft von Baltrum. Es ist immer wieder beeindruckend, wie abwechslungsreich die Natur (und der Mensch) diese Insel gestaltet hat (haben). Strand, Dünen, Wäldchen, Rosengarten, Marsch, all das findet man auf Baltrum. Ein Teil der Insel gehört zur Zone 1 des Nationalparks Wattenmeer (Weltnaturerbe UNESCO) und darf nur auf den Wegen betreten werden.

Neben vielen Vogelarten sind auf Baltrum vor allem die Kaninchen, Fasane und Rehe heimisch. Wir hatten jedoch den Eindruck, dass die Fasane weniger geworden sind, vielleicht verstecken sie sich aber auch zur Hauptsaison mehr. Rehe haben wir nicht gesehen. Hunde dürfen auf Baltrum mitgenommen werden, müssen jedoch von März bis zum Ende der Herbstferien  an der Leine geführt werden. Hinterlassenschaften sollen beseitigt werden (das sollte aber doch eigentlich selbstverständlich sein, oder?), dazu gibt es auf Baltrum 14 Spenderboxen mit Hundetüten.

Wattwanderungen kann man von Baltrum aus auch machen, hierzu empfiehlt es sich dringend, nur durch Wattführer begleitet ins Watt zu gehen. Zudem werden von der Baltrum-Linie kleine Schiffstouren angeboten, zum Beispiel rund um Baltrum oder zu den Seehundbänken. Auch einen kleinen Flughafen hat Baltrum, dort kann man Rundfüge buchen oder aber auch alternativ zur Fähre nach Baltrum fliegen.

Zu unseren Freizeitbeschäftigungen gehörte neben Scrabble, Kniffel und gemütlichen Stunden im Strandkorb auch das Cobigolf, eine Variante des Minigolfs, bei der der Ball vor dem Hindernis zunächst durch zwei Tore gespielt werden muss. Die Anlage auf Baltrum ist wunderschön in einem kleinen Tal angelegt und es macht immer wieder Spaß!

Für Kinder gibt es auch Angebote, zum Beispiel Onnos Kinderspöölhus mit Programm, Spielen, Spielsachen, Mal- und Bastelaktionen. Das Kinderspielhaus betrachtet sich als überdachter Kinderspielplatz, deshalb werden die Eltern darum gebeten, auf ihre Kinder zu achten.

Insgesamt war es wieder ein toller Urlaub. Baltrum ist immer sehr entspannend, gerade durch die geringe Größe der Insel und den nicht vorhandenen Autoverkehr. Wir kommen wieder, das ist sicher!

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Hier einige Eindrücke der wunderschönen Insel: