Nachdem ich in meinem Gastartikel bei der NetzFaktorei zum Thema „Twitter – Vom Informations- zum Kommunikationsmedium“ geschildert habe, warum Twitter in letzter Zeit zu meinem Lieblingsmedium geworden ist, möchte ich allen Interessierten oder Neu-Benutzern von Twitter eine kleine Einführung in Twitter geben.

Ich weiß, dass dieser Artikel nicht komplett sein kann.
Lieber Twitter-Profis: ergänzt den Artikel doch gerne durch Kommentare oder weist mich auf Fehler hin.
Liebe Twitter-Einsteiger: Gerne stehe ich euch zur Verfügung. Schreibt mir einen Kommentar oder schreibt mich bei Twitter an – wie das geht, solltest du nach dem Lesen wissen… Mein Twittername ist @Minsworld 😉

Hier findest du übrigens ein paar Neuerungen, die Twitter 2016 einführen wird: Neuerungen bei Twitter. Deshalb ist dieser Beitrag zukünftig nicht mehr ganz aktuell.

Twitter-VogelKurz zur Geschichte von Twitter:

Der Microblogging-Anbieter wurde im März 2006 von Jack Dorsey, Biz Stone und Evan Williams gegründet, aber auch Noah Glass hatte seinen Anteil daran, wie erst später herauskam.
Jack Dorsey schrieb seinen ersten Tweet (so nennt man die Nachrichten via Twitter, die Erklärung folgt später, die maximal 140 Zeichen lang sein dürfen, warum) lautete: „Just setting up my Twtr.„. Twitter war ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur internen Kommunikation für Mitarbeiter der San Franciscoer Podcasting-Firma Odeo. Später wurde Twitter als eigenes Unternehmen ausgegliedert. (Quelle der Informationen: Wikipedia)


Du möchtest dich anmelden, was nun?

Zunächst solltest du einen Benutzernamen wählen, der dich bei Twitter repräsentieren soll. Jedes Mal, wenn dich jemand bei Twitter anschreibt oder dich erwähnt, dieser Name wird dafür benutzt. Ob du hier deinen realen Namen nimmst oder ein Pseudonym ist dir frei überlassen. Ich empfehle hier einen Nickname zu wählen, da du zusätzlich noch deinen echten Namen eingeben kannst, sodass du von Freunden gefunden wirst. Twitter akzeptiert Buchstaben, Zahlen und den Unterstrich für den Benutzernamen. Leider muss man auf den Bindestrich verzichten.
Nach der Anmeldung kannst du dein Profil mit Informationen füllen. Angaben sind hier der Name, dein Standort und eine kurze Möglichkeit, dich zu beschreiben.  Achtung: Auch hier darfst du nicht mehr als die 140 Zeichen verwenden, die bei Twitter maximal erlaubt sind. Auch kannst du ein Profilbild wählen. Unter „Design“ kannst du entweder eine Vorlage oder ein eigenes Bild für deinen Profilhintergrund auswählen. Achte darauf, dass du die Rechte am Bild besitzt, falls du ein eigenes verwendest!
Du hast dein Profil ausgefüllt? Dann kannst du loslegen.


Dein erster Tweet und deine ersten Follower

Was möchtest du der Welt mitteilen? Hier solltest du beachten, dass wirklich ALLE sehen können, was du schreibst. Es gibt zwar eine Möglichkeit, das einzuschränken, aber das erläutere ich erst später. Denke dir einen Text aus und schreibe.
Warum das „Ding „Tweet“ heißt? Tweet, oder besser „to tweet“, heißt zwitschern und ja, du zwitscherst gerade deine Nachricht in die Welt hinaus.

Beispiel: „Ich lese gerade einen Artikel, in dem Jasmin mir das Twittern erklärt.“

Wer sieht deine Beiträge? Richtig, das was Oliver Kahn beim ersten mal nicht so richtig aussprechen konnte, die Follower (zu deutsch: die Folgenden). Wenn du zu Themen schreibst, die andere interessieren, so werden sie dir folgen. Über die Twitter-Suche kann man nämlich nach Themen suchen. Natürlich gehe ich auch davon aus, dass du im Freundes- und Bekanntenkreis deinen Twitter-Account fleißig bewirbst.

Im Gegenzug kannst du natürlich auch anderen folgen, wenn du interessant findest, was sie schreiben. Da auch viele Nachrichtenportale twittern, kannst du Twitter sehr gut auch als Informationsmedium verwenden.Vielleicht hat aber auch dein Lieblingsverein, deine Lieblings-Fernsehserie oder aber dein Lieblingsstar einen Twitter Account? Justin Bieber (Ja, der! Der, bei dem niemand zugibt, ihn zu mögen: @justinbieber) hat beispielsweise mit fast 24 Millionen mehr Follower als der amerikanische Präsident Barack Obama (@BarackObama) mit „nur“ ca. 17 Millionen. Die Beiträge der Personen, denen du folgst, erscheinen nun in deiner Timeline (auch „Home Timeline“, so nennt man die Übersichtsseite mit allen Tweets der Twitterer, denen du folgst)


Erwähnen und Antworten

Warum nur hab ich eben die Twitter-Accounts von Bieber und Obama mit @-Zeichen versehen? Richtig, es wird verwendet, um den Account zu verlinken.

Beispiel: „Ich lese gerade einen Artikel, in dem @minsworld mir das Twittern erklärt.“

Du hast mich nun in einem Tweet erwähnt. Diesen Tweet sehen nun alle, die dir und mir folgen.

Ich könnte dir auf diesen Tweet nun antworten und beginnen, Twitter zur Kommunikation zu nutzen. Ich sehe deinen Beitrag übrigens auch, wenn ich dir noch nicht folge, da du mich ja erwähnt hast. Der Antwort-Tweet würde dann wie folgt aussehen:

„@deinTwitterName Ich finde es toll, dass du das Twittern lernst.“

Du siehst, bei einer Antwort steht der adressierte Twittername am Anfang des Tweets. In diesem Fall erscheint dieser Tweet in deiner Timeline und bei denjenigen, die uns beiden folgen.  Schließlich soll bei den anderen die Home Timeline nicht mit unseren Gesprächen zugespammt werden. Benutzer können also nur die Antworten sehen, wenn sie beiden folgen, sowohl dem Absender als auch dem Adressaten.

Falls du doch unbedingt einmal möchtest, dass deine Antwort an alle Follower geht, so setze doch einfach einen Punkt vor deine Antwort. Bitte benutze diese Funktion nur, wenn es wirklich wichtig ist.

„.@deinTwitterName Ich finde es toll, dass du das Twittern lernst.“


Retweets

Findet nun dein Follower interessant, was du schreibst und ist der Meinung, dass seine Follower auch an deinem Tweet interessiert sein könnten, so teilt der deine Nachricht: er macht einen Retweet. Hierzu geht er bei Twitter (oder in einem Twitter-Client auf dem Handy oder Computer) auf den Tweet und klickt Retweeten. Nun wird der Beitrag an seine Follower weitergegeben, vor dem Tweet steht nun ein RT, damit auch erkennbar bleibt, dass es eine „Weitergabe“ und kein eigener Beitrag ist.

Beispiel:
Ich schrieb: „Lest den tollen Artikel, der euch das Twittern erklärt. www.minsworld.de“
Du retweetest; „RT @Minsworld Lest den tollen Artikel, der euch das Twittern erklärt. www.minsworld.de“

Es gibt übrigens ein paar Clients, die dir eine Veränderung des Tweets erlauben, wenn du diesen retweetest. In diesem Fall solltest du aber fairerweise immer angeben, über wen du an die Information gekommen bist. Wenn du also nicht am Anfang das „RT“ hinschreiben möchtest, so verwendet „via @Minsworld

Beispiele:
RT @Benutzername Originaltext (evt. verkürzt)

Originaltext oder veränderter Text /via @Benutzername
Originaltext oder veränderter Text /v @Benutzername


Favoriten

Wenn du einen Tweet sehr interessant findest oder vielleicht einem Link im Tweet erst später folgen möchtest, so kannst du den Tweet favorisieren. Alle Favoriten werden dann in einer Liste (siehe unten) gesammelt und können von dir jederzeit wieder aufgerufen werden. In letzter Zeit wird das Favorisieren auch verwendet, um auszudrücken, dass einem ein Tweet gefallen hat. Einen „Gefällt mir“-Button wie bei Facebook gibt es ja bei Twitter nicht.


Wie sieht das ganze denn nun in der Timeline aus?

Tweet
1 Profilbild
2 Klout-Score (was Klout ist, erkläre ich ein anderes Mal)
3 Mein echter Name
4 Mein Twitter-Username
5 Zeit, die seit meinem Tweet verstrichen ist
6 Antworten-Button
7 Retweet-Button
8 Favorisieren-Button
9 Uhrzeit der Veröffentlichung
10 Veröffentlichungsart (web=Browser, sonst steht dort der Twitter-Client)
11 Details – zeigt den Tweet auf einer eigenen Seite
12 Beispiele für Hashtags


Hashtags

Ich habe vorhin geschrieben, dass man über die Suche nach Begriffen und Benutzern suchen kann. Warum aber steht manchmal so ein „#“ vor bestimmten Begriffen? Die Lösung ist einfach, das nennt sich Hashtag und du kannst damit deinem Tweet ein Schlagwort geben. Jetzt zur Zeit der EM kannst du das ganz gut beobachten. Jedes Spiel bekommt den Hashtag der teilnehmenden Länder, heute spielten beispielsweise England gegen Italien. Alle Tweets wurden also mit dem Hashtag „#engita“ versehen. Die EM selbst hat die Hashtags „#em2012“ oder international „#euro2012“. Sucht nun jemand nach diesen Begriffen, so bekommt er alle Tweets mit diesen Hashtags angezeigt. Wichtig ist, dass auf die Raute direkt ein Buchstabe folgt. Leerzeichen, Bindestriche oder andere Zeichen beenden den Hashtag. Klickst du einen Hashtag an, werden dir alle Tweets mit diesem Schlagwort angezeigt.

Sehr sinnvoll kann die Verwendung eines Hashtags auch bei größeren Veranstaltungen sein. Es gibt nämlich Programme, bei denen man einen Hashtag eingibt und dieses gibt dann alle Beiträge aus, die diesen Hashtag haben. Hierbei aktualisiert sich diese Twitterwall regelmäßig und alle Betrachter können sehen, was gerade über das stattfindende Event geschrieben wird. Ein Beispiel ist TwittBee.


Kleiner Exkurs: Ein besonderer Hashtag #ff bzw. #FollowFriday

Falls dir dieser Hashtag begegnet: Dieser wird für eine eigentlich sehr schöne Tradition verwendet: Jeden Freitag empfehlen die Twitter-Benutzer andere Twitteristi, von denen sie denken, dass man ihnen folgen sollte.


Öffentlicher oder geschützter Account

Bisher sind wir davon ausgegangen, dass deine Tweets und Aktionen auf Twitter öffentlich sind. Du kannst deinen Account aber auch schützen, wenn du das nicht möchtest. Das kannst du unter Einstellungen einschalten („meine Tweets schützen“). Wenn du einen geschützten Account verwendest, können dir die Leute erst folgen, wenn du das genehmigst. Dein Profil und deine Tweets können nur von diesen Leuten gesehen werden, auch tauschen sie nicht in der Twitter-Suche auf. Beachte: Wenn du eine Antwort an jemanden schickst oder eine Person erwähnst, die dir nicht folgt, so ist diese Antwort/Erwähnung nicht sichtbar.


Direktnachrichten

Du möchtest nicht, dass andere Menschen deine Frage oder Antwort an mich lesen können? In diesem Fall kannst du mir eine Direktnachricht schicken. Achtung. Du kannst nur Direktnachrichten an Benutzer schicken, die dir folgen. Für den anderen Fall musst du es leider doch öffentlich via Erwähnung machen.


Listen

Wenn die Leute, denen du folgst, ein bisschen sortieren möchtest (ich kann nur raten, das von Beginn an zu machen, später wird es aufwändiger), so hat Twitter die Listen-Funktion für dich. Um einen Nutzer einer Liste hinzuzufügen, musst du ihm nicht folgen. Listen kannst du für alle sichtbar, aber auch privat erstellen.


Twitter-Übersicht

Kopfzeile Twitter

Auf diesem Bild siehst du links oben die Buttons „Startseite“, „Verbinden“ und „Entdecken“. Über die Startseite kannst du deine Home Timeline aufrufen. Der Verbinden-Bereich zeigt alle Interaktionen, die mit deinem Account stattfinden. Dazu gehören Retweets, Antworten, Erwähnungen, wenn jemand deinen Tweet favorisiert hat und wenn du einen neuen Follower hast. Unter „Entdecken“ findest du Geschichten oder Vorschläge, wem Du folgen kannst.
Wenn du den Kopf rechts anklickst, öffnet sich ein Pulldownmenü. Hier „verstecken“ sich die Direktnachrichten, Listen, Hilfe, Tastaturkürzel, Einstellungen und der Abmelden-Button. Das blaue Zeichen rechts mit der Feder ist der Button, um einen Tweet zu schreiben.

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Du möchtest alle Begriffe nochmal auf einen Blick? Hier geht’s zum Twitter-Glossar.

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Da es natürlich auch Leute gibt, die nicht den ganzen Artikel lesen möchten (ich gebe zu, er ist sehr lang geworden), hier der „too long; didn’t read“-Bereich:

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Username: Pseudonym oder Echter Name >>Tipp: Pseudonym
Tweet: englisch „to tweet“ = zwitschern; Nachricht bei Twitter
Follower: Interessent an deinen Tweets, folgt dir
Retweet: Weitergabe/Teilen deines Tweets an die Follower deines Followers
@Username: Verwendung, um Twitter-User zu erwähnen oder ihnen zu antworten
Hashtag: Schlagwörter werden mit dem #-Zeichen versehen
Follow Friday: Twitteristi-Empfehlungen am Freitag
Öffentlicher/geschützter Account: Du kannst den Account privat schalten.
Direktnachrichten: Schreibe Twitter-User an, ohne dass andere die Nachricht lesen können
Listen: Sortiere die Accounts, denen du folgst.
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