Was versteht man unter Crowdfunding?

Crowdfunding ist die Finanzierung eines Produkts, eines Projektes oder einer Geschäftsidee durch die Crowd, also den Schwarm. Wer dieser Schwarm ist? Ihr. Also alle, die im Netz unterwegs sind. Um über Crowdfunding Geld zu sammeln, stellt man sein Anliegen vor und verbreitet dieses in seinem Netzwerk. Jeder, der nun dieses interessant findet, gibt einen kleinen oder größeren Betrag innerhalb eines vorher festgelegten Zeitraums dazu und wird zum Kapitalgeber. Durch die Masse können so auch größere Summen zusammengesammelt und das Ziel erreicht werden. In vielen Fällen werden Gegenleistungen geboten, wie beispielsweise das fertige Produkt.

Was hat Minsworld mit Crowdfunding zu tun?

Für Minsworld habe ich nun ein Projekt über www.pling.de gestartet. Wie ihr wisst, biete ich hier auch Konzertfotos an. In diesem Jahr bin ich wieder auf verschiedenen Konzerten vertreten und möchte dort auch wieder fotografieren. Leider ist meine jetzige Kamera nicht mehr die beste und da kommt ihr ins Spiel. Über Pling versuche ich, die Canon PowerShot SX50 zu finanzieren, um hier ein Konzertfoto-Tagebuch anzubieten.

Pling?

Für mein Crowdfunding-Projekt erhielt ich Tipps von Jörg, den ich hiermit gerne als Crowdfunding-Experten empfehlen möchte. Er schlug mir vor, mir folgende drei Anbieter anzusehen: Das wohl bekannteste ist Startnext, zudem Visionbakery und natürlich Pling. Startnext war mir als Plattform irgendwie zu groß und bei Visionbakery passte mir nicht, dass Unterstützer eine Transaktionsgebühr zahlen sollen.
Pling war mir von Beginn an sympathisch. Die Seite ist sehr übersichtlich und unterstützt den für mich den wichtigen kreativen Bereich.

Ich schrieb also meinen „Projektantrag“ über das auf der Webseite angebotene Formular. Bereits einen Tag später erhielt ich eine E-Mail von meiner persönlichen Projekt-Betreuerin. Sie schrieb mir, welche Schritte nun folgen würden und welche Informationen ich einzureichen hätte. Es wurden die genauen Maße für alle Bilder angegeben, zudem die Zeichen-Anzahl für die Kurzbeschreibungen und Hinweise, was in der Projektbeschreibung enthalten sein solle. Auch wurden hilfreiche Tipps für die Vergütungsstufen gegeben. Zudem war eine Checkliste angehängt, sodass man schrittweise vorgehen konnte.

Ich wurde bis zum Projektstart bestens betreut, konnte jederzeit Rückfragen stellen, bekam auch persönliche Tipps zu den Vergütungsstufen und zur Projektlaufzeit.

Heute ist mein Projekt nun gestartet, drei Tage nach Erstkontakt. Wirklich toll! Es läuft nun 40 Tage!
Der Betrag wird übrigens nur ausgezahlt, wenn die gesamte Summe zusammenkommt. Pling arbeitet mit Paypal. Sagt nun eine Person seine Unterstützung zu, so gibt er zunächst nur die Erlaubnis, dass das Geld vom Paypal-Konto eingezogen werden darf. Tatsächlich abgebucht wird es erst, wenn das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird. Deshalb ist es so wichtig, dass wirklich die gesamte Summe zusammen kommt.  Auch kann ein Unterstützer bis zum Ablauf des Projektes von seiner Zusage zurücktreten.

Wie kannst du helfen?

Hier geht es zum Crowdfunding-Projekt: Konzertfoto-Tagebuch 2013

Jeder Euro hilft. Schließlich ist es der Schwarm, der das Projekt erfolgreich macht. Gerne kannst du auch den folgenden Link mit Hinweis auf das Projekt teilen, damit unterstützt du mich auch: http://bit.ly/Wlf49l.

Vielen Dank!

Ich werde hier regelmäßig berichten!

Update Tag 1

Gestern habe ich zunächst einen allgemeinen Hinweis verbreitet, lediglich ein Retweet bei Twitter und ein +1 bei Google+. Zudem ein Like bei meinem Facebook-Beitrag zu diesem Artikel.
Noch keine Band-bezogenen Hashtags. Bis heute: eine Spende aus meinem persönlichen Netzwerk
Heute werde ich aus Zeitgründen nicht bewerben, morgen wieder. Dann starte ich den Aufruf an Fans der Bands, von denen ich Fotos machen möchte.

Update Tag 5

Am Wochenende war ich zu viel unterwegs, um die Werbetrommel zu rühren. Aber eins konnte ich in den vergangenen Tagen herausfinden: Ich vermisse bei Pling Statistiken. So habe ich nämlich keine Ahnung, wie viele Leute mein Projekt überhaupt aufrufen. Deshalb legte ich nun selbst eine bit.ly-Kurz-URL an, um dieses Manko auszugleichen. Dort bekomme ich die fehlenden Informationen zu den Aufrufen.
Außerdem werde ich anfragen, meine Vergütungsstufen dahingehend anzupassen, dass nicht mehr „Unterstütze mit 1 €“ dort steht, sondern „Unterstütze mit 1 € oder mehr“ (entsprechend bei den anderen Stufen). Sonst könnten sich möglicherweise Leute abgeschreckt fühlen, die zwar gerne mehr als einen Euro geben würden, aber nichts dafür erhalten möchten.

Update:
Soeben erfahren: Diese nachträgliche Änderung ist nicht mehr möglich. Merken für ein eventuelles zukünftiges Projekt.

Update Tag 7

Ich gebe zu, ich habe mein Netzwerk überschätzt.Ich habe damit gerechnet, dass es in meinem direkten Netzwerk nur wenige gibt, die selbst am Konzertfoto-Tagebuch interessiert sind. Bisher sind aber leider auch die Retweets meiner Aufrufe und das Teilen in Facebook und Google+ sehr begrenzt geblieben. Damit habe ich nicht gerechnet.
Hier eine Statistik von bitly, mit diesem Kurzlink habe ich seit Projekttag 5 die Pling-Seite promotet:
Bit.ly-Statistik zum Crowdfunding-Link

Auch hat es bisher nicht geholfen, den Aufruf in einen aktuellen Foto-Artikel einzubetten. Deshalb neuer Plan: Recherche, wann die Konzerte der Künstler stattfinden, die jetzt schon auf Tour sind und dann zeitlich passend nochmal ein paar Tweets mit dem richtigen Hashtag absetzen.

Eines meiner größten Probleme bisher: Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwer fällt, mein Netzwerk „ständig“ mit meinen Tweets zu „belästigen“. Irgendwie komme ich mir vor wie eine Bettlerin…

Update Tag 8

So schnell wieder ein Update? Ja. weil mir das Problem, dass ich im letzten Satz des gestrigen Updates beschrieb, inzwischen echt ein bisschen Bauchschmerzen macht.

Ich werde von Leuten aus meinem Bekanntenkreis angesprochen und angeschrieben, die mir dieses Gefühl bestätigen. Ich erhalte Beiträge wie „Du willst dir ja nur von Dummen die Kamera finanzieren lassen“ oder „Du kannst doch nicht öffentlich sagen, dass du ein Auto kaufst, wenn du gleichzeitig für eine Kamera Geld sammelst“ oder noch schlimmere Dinge, die ich hier jetzt gar nicht offenlegen möchte.

Das zeigt mir eigentlich Folgendes:

Mein Netzwerk scheint für Crowdfunding noch nicht bereit zu sein. Dass man ein solches Projekt vollkommen unabhängig von seinem Privatvermögen durchführen kann, scheint nicht bekannt zu sein. Ja, mein Mann und ich werden im Projektzeitraum Geld für ein Auto ausgeben. Das liegt daran, dass mein jetziges immer wieder Reparaturen fordert, die in der nächsten Zeit in Summe vermutlich den Kaufpreis des neuen Autos überschreiten werden. Wir geben dafür tatsächlich unsere letzten Reserven aus.

Aber was hat das (also mein finanzieller Status) mit dem Projekt zu tun? Allein für mich brauche ich diese tolle Kamera nicht. Ich brauche eine bessere Kamera, um bessere Fotos auf Minsworld.de veröffentlichen zu können. Ich mache dieses für die Besucher von Minsworld, für die Fans der Bands, auf deren Konzerte ich gehe.

Im Nachhinein würde ich das Projekt vermutlich anders starten und nur eine Leihkamera finanzieren lassen. Vielleicht wäre die Situation dann anders, wenn ich sie nach dem Projekt nicht behalten würde? Vielleicht sollte ich die Kamera nach Abschluss der Tour einer sozialen Einrichtung spenden, um zu verdeutlichen, dass es mir nicht darum geht, Doofe für mein Privatvergnügen zu finden?

Wie seht ihr das?

 Fazit

Das Projekt ging zu Ende, es ist gescheitert. Leider. Knapp 10% kamen zusammen.
All denen, die mir etwas über Pling spenden wollten und denen, die es auf alternativem Weg getan haben, danke ich von Herzen.

Warum mein Projekt gescheitert ist? Zum einen hätte ich es anders angehen und das Foto-Tagebuch nicht durch den Kauf, sondern nur durch die Miete eines entsprechenden Gerätes planen sollen. In dem Moment wären die „Anschuldigungen“, die ich bekam, eher nicht ausgesprochen worden – denke ich zumindest.
Auch habe ich gelernt, dass mein Netzwerk nicht so sehr an den Fotos auf Minsworld interessiert ist, sondern eher an den Social Media-Inhalten, sodass ich hierüber schwer Teilnehmer gewinnen konnte.
Ich habe viel gelernt und dennoch gute Erfahrungen mit dem Thema Crowdfunding gemacht.

An die edlen Spender und Interessierten: Ich habe heute eine Kamera gekauft. Es ist nicht die geworden, die ich ursprünglich plante (eine Begegnung mit einem Security-Menschen bei einem Konzert hat mir bewiesen, dass es mit einer Bridge-Kamera doch schwerer geworden wäre), sondern eine Panasonic Lumix DMC-TZ41. Diese Kamera hat einen 20fach optischen Zoom, manuelle Einstellmöglichkeiten, WLAN, GPS und ist schön klein, sodass hier hoffentlich kein Mitarbeiter von Sicherheitsunternehmen mehr auf die Idee kommt, ich hätte eine Kamera mit Wechselobjektiv in der Hand.

Panasonic Lumix DMC-TZ41